Brigitte Mohnhaupt
Brigitte Mohnhaupt war eine zentrale Figur der Roten Armee Fraktion (RAF), einer berüchtigten linksextremistischen Terrororganisation, die in den 1970er und 1980er Jahren in Deutschland aktiv war. Ihre Handlungen und ihr Einfluss in der „zweiten Generation“ der RAF haben die deutsche Gesellschaft tief geprägt. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über ihr Leben, ihren Weg in den Terrorismus und die Konsequenzen ihrer Taten.
Wer ist Brigitte Mohnhaupt?
Brigitte Mohnhaupt wurde am 24. Juni 1949 in Rheinberg, Westdeutschland, geboren. Nach dem Abitur begann sie Philosophie und Geschichte in München zu studieren. In den späten 1960er Jahren engagierte sie sich zunehmend in den linken Studentenbewegungen, die sich gegen den Vietnamkrieg und die Ungerechtigkeiten in der westlichen Gesellschaft aussprachen. Diese politischen Überzeugungen führten sie schließlich zu radikaleren Kreisen.
Der Weg in die RAF
Im Jahr 1971 schloss sich Brigitte Mohnhaupt der RAF an, die damals von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof gegründet worden war. Die RAF verfolgte das Ziel, das politische System der Bundesrepublik Deutschland zu stürzen, das sie als kapitalistisch und imperialistisch betrachtete. Die RAF griff gezielt staatliche Institutionen und prominente Personen an und rechtfertigte Gewalt als Mittel zur politischen Veränderung.
1972 wurde Mohnhaupt erstmals in Berlin verhaftet und wegen illegalen Waffenbesitzes und gefälschter Dokumente angeklagt. Sie verbrachte mehrere Jahre im Gefängnis, was ihre radikalen Überzeugungen noch weiter verstärkte. Nach ihrer Freilassung 1977 stieg sie zur Anführerin der „zweiten Generation“ der RAF auf und war maßgeblich an der Planung und Durchführung mehrerer Anschläge beteiligt.
Die deutsche Herbstkrise 1977 und Brigitte Mohnhaupts Rolle
Im Herbst 1977 – ein Zeitraum, der als „Deutscher Herbst“ bekannt wurde – war Brigitte Mohnhaupt eine der zentralen Figuren hinter den Terroraktionen der RAF. In dieser Zeit verübte die RAF mehrere Attentate und Entführungen, die die Bundesrepublik in eine schwere Krise stürzten.
- Ermordung von Siegfried Buback: Am 7. April 1977 wurde der Generalbundesanwalt Siegfried Buback von RAF-Mitgliedern ermordet. Die Tat war ein gezielter Angriff auf den deutschen Staat und brachte große mediale Aufmerksamkeit.
- Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer: Hanns Martin Schleyer, ein prominenter deutscher Unternehmer, wurde von der RAF entführt, um inhaftierte RAF-Mitglieder freizupressen. Nachdem die Bundesregierung sich weigerte, die Forderungen zu erfüllen, wurde Schleyer ermordet.
Die Verhaftung und Verurteilung von Brigitte Mohnhaupt
1982 wurde Brigitte Mohnhaupt zusammen mit anderen RAF-Mitgliedern verhaftet. Während des Prozesses 1985 wurde sie wegen mehrfachen Mordes, Mordversuchs und anderen terroristischen Aktivitäten verurteilt. Sie erhielt eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die Verurteilung von Mohnhaupt und anderen führenden RAF-Mitgliedern schwächte die Organisation erheblich, und das öffentliche Interesse an der RAF ließ allmählich nach.
Freilassung auf Bewährung und das Leben danach
Nach 24 Jahren Haft wurde Brigitte Mohnhaupt 2007 auf Bewährung entlassen. Die Entscheidung der Justiz, eine frühere RAF-Führerin zu entlassen, war umstritten und führte zu intensiven öffentlichen Debatten. Nach ihrer Freilassung hat Mohnhaupt ein ruhiges und zurückgezogenes Leben geführt, ohne in die Öffentlichkeit zu treten oder sich zu politischen Themen zu äußern.
Die RAF und ihre Bedeutung in der deutschen Geschichte
Die Rote Armee Fraktion hinterließ ein komplexes Vermächtnis in Deutschland. Auf der einen Seite steht die RAF für eine Zeit radikalen Widerstands gegen das politische System; auf der anderen Seite gelten ihre gewaltsamen Taten als eine traumatische Phase für die deutsche Gesellschaft. Brigitte Mohnhaupt und ihre Mitstreiter prägten das Bild der RAF und hinterließen tiefgreifende Spuren in der politischen Geschichte Deutschlands.
Häufig gestellte Fragen (FAQs) zu Brigitte Mohnhaupt
1. Wer war Brigitte Mohnhaupt?
- Brigitte Mohnhaupt war eine führende Figur der Roten Armee Fraktion (RAF), die in den 1970er und 1980er Jahren in Deutschland aktiv war und sich für radikalen politischen Wandel einsetzte.
2. Was ist die RAF?
- Die RAF (Rote Armee Fraktion) war eine linksextremistische Gruppe, die den Kapitalismus und das westliche politische System bekämpfen wollte und durch Terrorakte gegen den Staat agierte.
3. Welche Rolle spielte Brigitte Mohnhaupt im „Deutschen Herbst“?
- Brigitte Mohnhaupt war eine zentrale Figur in der Planung und Ausführung der Anschläge und Entführungen, die den „Deutschen Herbst“ prägten und das Land in eine Krise stürzten.
4. Warum wurde Brigitte Mohnhaupt freigelassen?
- Nach 24 Jahren Haft wurde sie 2007 auf Bewährung entlassen. Deutsche Gesetze erlauben die Freilassung von Häftlingen nach langer Haftzeit und gutem Verhalten.
5. Lebt Brigitte Mohnhaupt heute in der Öffentlichkeit?
- Nein, nach ihrer Freilassung hat sie ein zurückgezogenes Leben gewählt und tritt nicht öffentlich in Erscheinung.
Fazit
Brigitte Mohnhaupt bleibt eine umstrittene Figur in der deutschen Geschichte. Ihre Handlungen als Mitglied der RAF sind ein Spiegelbild der politischen Spannungen und des extremistischen Potenzials der 1970er Jahre. Das Leben und Wirken von Brigitte Mohnhaupt steht als Erinnerung daran, wie wichtig es ist, die sozialen und politischen Herausforderungen einer Gesellschaft in friedlicher Weise zu bewältigen und extreme Gewalt als Mittel des Widerstands zu vermeiden. Mehr zum Artikel lesen Brigitte Hachenburg.